UnternehmerInnen in Pfronstetten: JMB Merz in Geisingen

In der vergangenen Woche feierte ein Handwerksbetrieb in Geisingen sein 20jähriges Betriebsjubiläum: Die JMB Merz GmbH, spezialisiert auf Parkett und Bodenbeläge. Grund genug für uns, dieses Unternehmen vorzustellen.

Begonnen hatte alles im August 1999: Markus und zuletzt Bernd Merz hatten ihre Ausbildung zum Raumausstatter bei der Firma Schultes in Huldstetten abgeschlossen, Vater Josef hatte schon einige Jahre dort mitgearbeitet. Da lag die Überlegung nahe, sich selbständig zu machen und gemeinsam einen Handwerksbetrieb aufzubauen.

JMB Merz – die Anfangsbuchstaben der Vornamen der drei Geschäftsführer stehen nicht nur im Firmennamen, sondern sind auch Programm: Als Drei-Mann-Betrieb startete das Geschäft im Sommer 1999. Der Geschäftszweig war klar definiert: Bodenbeläge, und hier alles außer Stein.

Die ersten Aufträge wurden über öffentliche Ausschreibungen an Land gezogen, außerdem war die Firma Schwörer aus der Nachbargemeinde Oberstetten einer der ersten Auftraggeber. Private Häuslesbauer waren dagegen nur spärlich vertreten. Nicht zuletzt auch deshalb spezialisierten sich die Herren Merz auf den Objektbau: In größeren Industriebetrieben, Mehrfamilienhäusern und vor allem auch in Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen wurden fortan von den Geisingern Bodenbeläge verlegt.

Erstes Firmenfahrzeug war ein Familienauto: In einem Opel Omega Kombi wurden Männer, Material und Werkzeuge transportiert. Eng ging es da her, und auch die Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzungen war angesichts der Beladung kein größeres Problem. „Das erste Geschäftsjahr war eigentlich recht gut, aber dann erwischte uns voll die Flaute im Bausektor“ erinnert sich Josef Merz. Der bundesweite Bauboom nach der Wiedervereinigung ebbte abrupt ab, und dies schlug natürlich auch voll auf die Anbieter bei den Ausbaugewerken durch. „Wir mussten sehr viel arbeiten, ohne dass wirklich viel liegen geblieben wäre“, so Markus Merz.

Nicht zuletzt auch durch die Spezialisierung auf den Objektbau konnte ab 2002 die Trendwende geschafft werden. Die Auftragslage wurde insgesamt besser, und das Unternehmen vergrößerte auch sein regionales Einsatzfeld: Vom Bodensee bis in den mittleren Neckarraum und vom Schwarzwald bis ins Allgäu war man fortan unterwegs. Dort wurden dann hauptsächlich Parkettböden, Vinyl- und Kautschukbeläge verlegt. Kam man anfangs über die ausschreibenden Architekten an die Aufträge, so etablierte sich nach und nach bei den gewerblichen Anbietern ein fester Kundenstamm.

Die gute Auftragslage machte es nötig und möglich, im Jahr 2010 einen weiteren Mitarbeiter einzustellen, und im Jahr 2018 entschlossen sich die Geschäftsführer, einen in Zwiefalten wohnenden Flüchtling mit ins Boot zu nehmen. „Die Verständigung ist zwar nach wie vor schwierig, aber wir sind tatsächlich froh um jede Unterstützung“, so Bernd Merz. Denn der Fachkräftemangel, von dem allerorten gesprochen wird, macht sich auch und vor allem im Handwerk bemerkbar. Eigentlich nicht ohne weiteres erklärbar, denn der Beruf sei sehr abwechslungsreich und vor allem auch zukunftssicher, schließlich müssen bei aller Digitalisierung auch zukünftig noch Bodenbeläge handwerklich verlegt werden.

Eine weitere Arbeitskraft im Büro und mehrere Helfer im Bereich der Grundreinigung und der Erstpflege der verlegten Beläge runden den Personalstamm ab. War die Firma JMB Merz in ihren Anfangszeiten selbst öfters als Subunternehmer tätig, so setzt sie inzwischen auch selbst Fremdfirmen für eigene Aufträge ein. „Das läuft so im Handwerk, da muss man sich bei größeren Sachen auch mal gegenseitig helfen“ erklärt Markus Merz.

Im zwanzigsten Jahr des Bestehens stellt sich das Unternehmen als sehr leistungsfähig dar. Pro Woche werden rund 500 m² Bodenbeläge verlegt, allein in der BG-Klinik in Tübingen waren es einmal 12.000 m² in einem Objekt. Nach wie vor ist man für die Firma Schwörer tätig, mancher Flying Space schwebt mit einem Merz-Boden an seinen Bestimmungsort. In der Schlecker-Zentrale in Ehingen war man ebenso tätig wie in der Zahnklinik Ulm oder – auch mal regional – im Ärztehaus in Bernloch. Und sogar Ex-Nationalspieler Mario Gomez vertraute auf Handwerkskönnen aus Geisingen, als er in Pfullingen ein Mehrfamilienhaus errichten ließ.

Insgesamt sieht es also sehr positiv aus, nach 20 Jahren Selbständigkeit. Mit einem Fest für die Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten wurde dieser Anlass gebührend gefeiert, und es spricht wenig dagegen, dass auch noch viele weitere Firmenjubiläen gefeiert werden können!

JMB Merz GmbH
Geisingen, Kettenacker Straße 18
72539 Pfronstetten
Telefon 07373 / 915211, Fax 915212
jmb.merz.gmbh@web.de

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