Es soll sich manches ändern auf dem Friedhof in Pfronstetten – dies hat ein öffentlicher Ortstermin erbracht, an dem zahlreiche Bürgerinnen und Bürger und auch Münsterpfarrer Paul Zeller teilgenommen haben.
Grund für den Ortstermin war, dass der Gemeinderat auf vielfachen Wunsch hin die Friedhofssatzung so geändert hat, dass künftig auf den Friedhöfen im Gemeindegebiet auch Rasengräber möglich sind. Voraussetzung hierfür ist, dass mit den örtlichen Kirchengemeinden – denen zumindest in weiten Teilen die Friedhofsflächen gehören – der Ausweisung solcher Grabfelder zustimmen.
In Pfronstetten soll es nach dem übereinstimmenden Willen von Kirchengemeinde, bürgerlicher Gemeinde und Bürgerschaft sowohl Reihengräber (Einzelgräber) wie auch Wahlgräber (Familiengräber) als Rasengräber geben. Das Grabfeld für die Reihengräber soll dabei im alten Teil der Friedhof zwischen der Pfarrkirche St. Nikolaus und einem Wirtschaftsgebäude des Anwesens Hauptstraße 44 angelegt werden. Hier steht dann bereits kurzfristig eine Reihe zur Belegung zur Verfügung, mittelfristig kann dann auch die zweite Reihe entsprechend umgewandelt werden, so dass mindestens 20 Grabstellen zur Verfügung stehen. Bürgermeister Reinhold Teufel gab an, dass er dem Gemeinderat vorschlagen werde, in den nächsten Haushalt Mittel zur Erneuerung des ohnehin sehr unebenen Pflasterbelags aufzunehmen. Im Zuge dieser Arbeiten kann dann das künftige Rasengrabfeld für Reihengräber mit Rabatten eingefasst und entsprechend eingesät werden. Die ebenfalls gewünschten Wahlgräber sollen im neuen Teil des Friedhofs angelegt werden, und zwar in Verlängerung des letzten angelegten Wahlgrabfelds. Die Rasen-Wahlgräber sollen dabei von West nach Ost und die normalen Wahlgräber mit Einfassung und Splittwegen von Ost nach West „wachsen“, so dass sich die letztendliche Abgrenzung zwischen diesen beiden Grabfeldern aus der Nachfrage ergeben kann.
Ein weiterer Diskussionspunkt war das Kriegerdenkmal im alten Teil des Friedhofs. Niemand der Anwesenden konnte sich noch konkret erinnern, wie das Kriegerdenkmal ausgesehen hat, bevor es von Efeu überwuchert wurde. Klar ist, dass die ebenfalls vom Efeu besiedelte Friedhofsmauer von ihrem „grünen Mantel“ befreit werden muss, hier sind schon erste Schäden erkennbar. Bezüglich des Kriegerdenkmals selbst wurde vor Ort rege diskutiert.
Einig war man sich, dass etwas gemacht werden sollte. Ob das Denkmal aber komplett vom Efeu befreit werden oder nur der überdimensionale „Bubikopf“ gestutzt werden soll – hier gab es verschiedene Ansichten. Nachdem tatsächlich nicht bekannt ist, wie der Aufbau und vor allem der Zustand des Steindenkmals ist, wies Bürgermeister Reinhold Teufel auf die Gefahr hin, dass mit der Wegnahme des „Efeumantels“ auch die Standfestigkeit gefährdet sein könnte. In diesem Fall könnte sogar eine Erneuerung des Denkmals notwendig werden.
Die große Mehrheit der Anwesenden sprach sich dennoch dafür aus, den Bewuchs komplett zu entfernen – schließlich könne es ebenso gut sein, dass das, was sich unter dem Efeu verberge, sehr schön sei. Und zur Not, so die salomonische Entscheidung, könne man das Denkmal auch wieder mit Efeu einwachsen lassen. Der Bauhof wird nun in den kommenden Wochen Mauer und Denkmal vom Bewuchs befreien.