In der Sitzung des Gemeinderats am 27.03.2019 erfolgten folgende Mitteilungen:
Entwicklung im Gemeindewald
Revierförster Peter Ostertag hat die Gemeindeverwaltung über die Entwicklung im Gemeindewald informiert.
Die Ergebnisse für das Waldwirtschaftsjahr 2018 werden voraussichtlich in der Mai-Sitzung präsentiert. Der für 2019 geplante Einschlag wurde weitgehend vollzogen. Schon jetzt ist erkennbar, dass wieder verstärkt Käferholz anfallen wird. Dies dürfte sich noch verstärken, wenn es nicht ein überdurchschnittlich feuchtes Frühjahr geben wird. Beim Schneebruch ist der Gemeindewald glimpflich davongekommen, stärker betroffen ist er beim Sturm-holz. Um das Käfer-, Schneebruch- und Sturmholz aufzuarbeiten, ist bereits der Prozessor im Einsatz. Dabei erstrecken sich die betroffenen Standorte wieder über den gesamten Gemeindewald, weshalb die Aufarbeitungskosten recht hoch sind. Auffällig ist, dass überwiegend Fichtenbestände betroffen sind, die in aller Regel durch Rotfäule vorbelastet sind. Wo sich „Löcher“ durch Rotfäule oder Käfer bilden, hat der Wind eine größere Angriffsfläche und führt im Nachgang zu immer größeren Schäden. Die Laubholzbestände zeigen sich dagegen sehr viel widerstandsfähiger, wenngleich auch bei einigen Eichen Äste durch Schneelast abgebrochen sind. Bemerkenswert ist auch, dass inzwischen sogar die Kiefern unter der Trockenheit leiden. In nächster Zeit werden dann die geplanten Pflanzarbeiten durchgeführt. Grundsätzlich wird versucht, wo immer es geht, labile Nadelwald-flächen langfristig mit Buchenvorbau in Misch- oder Laubwälder umzuwandeln. Ebenfalls geeigneter als die Fichte zeigt sich die Weißtanne, ein dem Grunde nach einheimischer Baum, der zum einen vom Buchdrucker weitgehend verschont wird und der der Trockenheit etwas mehr entgegenzusetzen hat als die Fichte. Sollte die Trockenheit anhalten, ist mit einem deutlichen Rückgang der Holzpreise, speziell bei der Fichte, zu rechnen. Bei der letzten Laubholzsubmission konnte eine Eiche aus dem Gemeindewald für gute 251 €/fm verkauft werden, hier sind die Preise also noch recht ordentlich.
Aktuell laufen die Vorbereitungen für das neue Forsteinrichtungswerk. Die Gemeindeverwaltung hat dabei als vorläufige Zielsetzung angegeben, dass der Gemeindewald so zu entwickeln ist, dass er dauerhaft gesichert und bewirtschaftet werden kann. Die begonnene Verlagerung des Schwerpunkts weg von der zunehmend labiler werdenden Fichte hin zu zukunftssicheren Baumarten (Weißtanne, Laubholz) soll fortgesetzt werden. Der Gemeinderat wird sich dann voraussichtlich im kommenden Jahr mit dieser Thematik befassen. Für den Herbst ist dann wieder ein Waldtag für den Gemeinderat geplant.
Verlängerung des Gehwegs an der Wilsinger Straße, Pfronstetten
Im Rahmen der unlängst abgehaltenen Bürgerversammlung in Pfronstetten wurde angeregt, den Gehweg im Bereich der Wilsinger Straße vom Feuerwehrhaus / Bauhof bis zum Ortsende zu verlängern, wo dann neben der Kreisstraße nach Wilsingen auch ein Fuß- und Radweg beginnt. Die Gemeindeverwaltung hat dies geprüft. Nachdem weder die Gemeinde selbst noch der Landkreis Eigentümer der hierfür erforderlichen Flächen sind, wären hier zunächst entsprechender Grunderwerb erforderlich. Die Gemeindeverwaltung wird bei den betroffenen Grundstückseigentümern anfragen, ob die Bereitschaft zur Abgabe der benötigten Flächen besteht und parallel die Kosten für einen solchen Gehweg ermitteln.
Bereitstellung von Rasengräbern
Nachdem aus der Bevölkerung der Wunsch geäußert wurde, auf den Friedhöfen in der Gemeinde auch Rasengräber anzubieten, hat die Gemeindeverwaltung sich bei Nachbargemeinden erkundigt, die bereits diese Grabart anbieten. Demnach kommt es in aller Regel zu den erwartbaren Setzungen im Grabbereich. Der mit der Beseitigung verbundene Aufwand (Einebnen, Nachsäen) wird aber als vertretbar angesehen und wird letztendlich ja auch über eine deutlich höhere Grabnutzungsgebühr bzw. eine zusätzlich zur Grabgebühr zu bezahlende Pflegepauschale abgegolten. Größere Unterschiede gibt es bezüglich der Grabsteine: Hier variieren die Größen zwischen 30 cm x 40 cm und 60 cm x 40 cm. Meist werden auch für Rasengräber aufrechtstehende Grabsteine gefordert, in einem Fall sind aber auch Liegesteine vorgesehen. Ähnlich unterschiedlich sind die Kosten: Das günstigste Rasengrab kostet 891 €, das teuerste 5.400 €. Die Gemeindeverwaltung wird die Frage der Bereitstellung dieser Grabart in Kürze dem Gemeinderat zur Entscheidung vorlegen.
Fehlerhafte Abrechnung der Wasserzähler
Am 26.02.2019 wurden die Bescheide für die Jahresverbrauchsabrechnung Wasser/Abwasser 2018 verschickt. Im Vorfeld der Abrechnung wurde bemerkt, dass bei einigen Abgabenschuldnern im Jahr 2018 nur für 11 Monate die Zählergrundgebühr berechnet worden ist. Dieser Abrechnungsfehler wurde an das Unternehmen gemeldet, das die neue Software für diese Aufgabe geliefert und installiert hat, und auch behoben. Von Seiten einiger Bürgerinnen und Bürgern wurde die Gemeindeverwaltung aufmerksam gemacht, dass auf den Bescheiden die Grundgebühr für nur 11 Monate berechnet wurde. Das Steueramt hat die Bescheide nun geprüft und festgestellt, dass bei rund 150 Bescheiden die Grundgebühr nur für 11 Monate berechnet wurde. Die Zählergrundgebühr beträgt je Monat 2,14 € Brutto. Die Erstellung von Änderungsbescheiden wäre aufgrund von anfallender Arbeitszeit sowie Porto- und Druckkosten höher als der entgangene Ertrag. Daher wurde entschieden, keine Anpassung der Bescheide vorzunehmen und zu versuchen, Schadensersatz von der Softwarefirma zu erhalten. Die Gemeindeverwaltung führt derzeit noch entsprechende Verhandlungen.
Erneuerung von Pflasterbelägen auf den Friedhöfen Aichelau und Huldstetten
Im Haushaltsplan sind Mittel für die Erneuerung von Pflasterbelägen auf den Friedhöfen Aichelau und Huldstetten eingeplant. Die entsprechenden arbeiten sollen weitgehend vom Bauhof erledigt werden, lediglich für den Unterbau ist die Inanspruchnahme von Dritten vorgesehen.
Als Pflaster soll ein schlichter, dunkelgrauer Betonstein verwendet werden (ARTLINE Standard der Firma KBH in der Farbe „basalt“). Die beiden Kirchengemeinderatsvorsitzenden werden zu diesem Vorschlag gehört.
Digitalisierung der Sirenenanlagen
Die Alarmierung über die Sirenenanlagen in den sechs Ortsteilen wird von Analog auf Digital umgestellt. Dies ist in fünf der sechs Ortsteile bereits erfolgt. Für Aichelau war zunächst vorgesehen, dass bis zum Neubau des Dorfgemeinschaftshauses analog alarmiert wird und dass die neue Sirenenanlage dann digital sein wird. Allerdings wurde der Gemeinde nun mitgeteilt, dass die regelmäßigen Probealarmierungen nur noch für digitale Sirenenanlagen möglich sind. Aus diesem Grund wird nun auch Aichelau umgestellt, das hierfür zu beschaffende Steuergerät kann aber dann auch bei der neuen Sirene auf dem Dorfgemeinschaftshaus verwendet werden. Die Kosten liegen bei ca. 1.500 €.
Verlegung von Kleindenkmalen an der Kreisstraße K 6742 Geisingen – Huldstetten
Im Zuge des Ausbaus der Kreisstraße K 6742 Geisingen – Huldstetten müssen drei Kleindenkmale verlegt werden. Das östlich der Fahrbahn vorhandene Steinkreuz kann relativ unkompliziert hinter den geplanten Radweg verlegt werden, hier sind auch nur geringfügige Reparaturarbeiten notwendig. Das kurz nach Geisingen westlich der Fahrbahn Holzkreuz stehende Holzkreuz kann nicht wie angedacht auf die gegenüberliegende Straßenseite verbracht werden, da es dann mit dem „Gesicht“ gegen die Wetterseite schauen würde. Hier wären dann sehr bald Witterungsschäden zu erwarten. Nach Prüfung anderer Standorte auf privaten Flächen wurde nun vereinbart, dass das Kreuz mit gleicher „Blickrichtung“ in den Kreuzungsbereich Kettenacker Straße / Bergstraße, neben die Bushaltestelle verlegt wird.
Der Richtung Huldstetten auf der westlichen Straßenseite stehende Holzbildstock ist schon so stark verwittert, dass eine Verlegung wenig Sinn macht. Deshalb soll das Original auf den Friedhof nach Huldstetten verbracht und dort im Bereich der Aussegnungshalle unter Dach angebracht werden. Stattdessen soll dann eine Replik an der Straße aufgestellt werden. Die Eigentümer der Grundstücke, auf denen die Kleindenkmale stehen, und der Kirchengemeinderat wurden von der Gemeindeverwaltung entsprechend benachrichtigt.
Nachtrag: Am Tag nach der Sitzung des Gemeinderats informierte das Landratsamt die Gemeindeverwaltung, dass der Holzbildstock nun doch nicht versetzt werden muss, da der Standort erhalten bleiben kann. Ob nun der Bildstock seinem Schicksal überlassen, er ersatzlos in die Aussegnungshalle Huldstetten versetzt oder wie auch immer durch ein Duplikat ersetzt wird, muss in nächster Zeit zwischen Gemeinde und Kirchengemeinde geklärt werden.
Solarstraßenlampe für das Weißgässle Huldstetten
Die Gemeinde hat die Möglichkeit, eine solargespeiste Straßenlampe für den Zeitraum eines Jahres kostenlos zu testen. Diese Lampe wird in Kürze in Huldstetten im Weißgässle aufgestellt, dem Zugangsbereich zum neuen Jugendclub. Dieser Streckenabschnitt ist gerade noch kurz genug, um die Leuchte auch sinnvoll einsetzen zu können. Nach dem Probejahr besteht die Möglichkeit, die Lampe für ca. 2.000 € zu erwerben.
Erschließungsarbeiten im Keltenweg, Pfronstetten
Die aktuell laufenden Erschließungsarbeiten im Keltenweg, Pfronstetten, wurden mit Zustimmung der Gemeindeverwaltung für zwei Wochen unterbrochen. Grund hierfür ist, dass die eingesetzte Baufirma im Auftrag des Straßenbauamts kurzfristig Fahrbahnschäden im Bereich der Stuhlsteige beheben muss. Angesichts der „Steigen-Krise“ im Landkreis und der Tatsache, dass diese Verzögerung keine wesentlichen Auswirkungen für die Betriebe im Gewerbegebiet „Lerchenberg“ hat, wurde dem zugestimmt.
Rückblick auf die Bürgerversammlungen
Nach der Fasnet wurde die örtliche Bevölkerung in insgesamt vier Bürgerversammlungen über aktuelle Entwicklungen in der Gemeinde sowie die in diesem Haushaltsjahr geplanten Maßnahmen informiert. Auch wurden die anstehenden Europa-, Kreistags- und Gemeinderatswahlen angesprochen. Die Resonanz war durchweg positiv. Nach Bekanntwerden des Sturmschadens im Bereich des PhänoPfad wurde bei den nachfolgenden Bürgerversammlungen – Aichelau war da schon vorbei – auch dieses Thema angesprochen. Hierbei zeigte sich, dass es keine klare und einheitliche Haltung in der Bevölkerung gibt. Konkret in Aichelau wurde auch die Frage angesprochen, wo im Dorf künftig Wohnbauflächen ausgewiesen werden sollen. Auch hier gab es keine klar favorisierte Lösung. Die Gemeindeverwaltung wird deshalb in mehrere Richtungen Überlegungen anstellen.
Bekanntgabe von Beschlüssen aus nichtöffentlicher Sitzung
In der letzten nichtöffentlichen Sitzung wurde beschlossen, den Kämmerer der Gemeinde, Herrn Tim Scheible, zum Gemeindeamtmann zu befördern.