Konzeptstudie für die Sanierung des Albhalle vorgestellt

Die Mitte der 1970er Jahre als Flachdach-Sporthalle gebauten Albhalle wurde wegen Problemen mit eindringender Feuchtigkeit Ende der 1980er Jahre insgesamt mit einem Satteldach überbaut. Die Belichtung und Belüftung des Umkleidebereichs wurde hierdurch ebenso nachteilig verändert wie die Belichtung des Hallenraums. 

Anfang der 2000er Jahre wurde die Albhalle schließlich um den Bühnenraum, einen Küchen- und WC-Bereich im Erdgeschoss und den Vereinsraum sowie einen Abstellraum erweitert. Die im Bereich der Anbindung des deutlich flacheren Dachs aufgetretenen Probleme mit Wassereintritten wurden 2020 durch eine teilweise Erneuerung der Dachabdichtung behoben.  Die Elektro- und Sanitärinstallationen im Umkleidebereich sowie die Heizungsanlage blieben in den vergangenen 50 Jahren bis auf Schönheits- und Notreparaturen weitgehend unverändert.

Dementsprechend häufen sich die Probleme: 2021 fiel das Warmluft-Heizregisters für den Hallenraum aus, aufgrund fehlender Ersatzteile wurde hier eine teure Spezialanfertigung notwendig. Aufgrund einer Beanstandung bei der sicherheitstechnischen Überprüfung mussten unlängst auch die Kipptore der Geräteräume umgebaut werden.

Hinzu kommt, dass die Albhalle auch bei der Nutzung für Veranstaltungen Defizite hat. Nachdem sich der Gesamtaufwand für alle anstehenden Maßnahmen sicherlich im Millionenbereich bewegen wird, macht es wenig Sinn, die einzelnen Mängel jeweils isoliert zu betrachten. Angesichts des Alters des Gebäudes wird umfassende Generalsanierung nachgedacht. Hierbei ist es ratsam, alle im Rahmen der Umsetzung aufkommenden Problemstellungen frühzeitig zu betrachten. Deshalb wurde das Büro campus GmbH aus Reutlingen im Mai formell mit den Planungsleistungen für die Erstellung eines Sanierungskonzepts für das Gebäude beauftragt. Bereits im Frühjahr wurde der Gemeinderat über die Ergebnisse einer ersten Bestandserhebung informiert, festgestellte Mängel wurden benannt. Die Halle, der zum Normmaß in der Länge 50 cm und in der Breite 30 cm fehlen, hat beispielsweise zu kleine Nebenräume und bei Tageslicht ergibt sich nachteilige Blendwirkung durch die Fensterflächen. Zudem sind die Prallwände nicht zeitgemäß. In der Küche fallen außerdem zu geringe Lagerflächen und die fehlende Trennung von Zubereitungs- und Schmutzbereich auf. Insgesamt werden die Vorgaben an die Barrierefreiheit nicht oder nur mangelhaft erfüllt. Die Bausubstanz ist grundsätzlich nicht schlecht, aufgrund des Alters aber sanierungsbedürftig, speziell die Umkleide- und Duschräume. Grundsätzlich hat das Gebäude Bestandsschutz, bei Umbauten mit einem Eingriff ins Tragwerk oder einer Umnutzung entfällt dieser allerdings und es sind die heute gültigen Normen – auch beim Thema Erdbebensicherheit – zugrunde zu legen. In energetischer Hinsicht ist viel zu tun: Unter anderem sind die Holzfenster sowie schlecht schließende Außentüren zu ersetzen. Die Stahlbetonwände mit vorgehängten Waschbetonplatten und der Dachbereich müssen gedämmt werden.

Herr Scholze vom Büro Campus hat nun im Gemeinderat einen ersten Entwurf der Konzeptstudie zur Hallensanierung vorgelegt. Der bestehende Anbau würde in seiner Außenhülle im Wesentlichen belassen. Im älteren Bestand wären jedoch sämtliche Oberflächen (innen wie außen) zu erneuern.

Die für eine Versammlungsstätte (mehr als 199 Besucher) erforderliche Lüftungstechnik wäre aus Platzgründen im Obergeschoss eines neuen Anbaus südlich der Küche unterzubringen.

Das Erdgeschoss des Anbaus könnte zu einer Vergrößerung des Bereichs Foyer und Küche genutzt werden. Im Bereich des Bühnenraums wäre ein Regieraum für Licht und Ton denkbar.

Die Vorschläge wurden intensiv diskutiert und grundsätzlich gebilligt. Eine Realisierung der Generalsanierung ist allerdings erst und nur dann möglich, wenn die hierfür benötigten Mittel zur Verfügung stehen. Deshalb sollen jetzt die hierfür anfallenden Kosten ermittelt werden.

Sollten die Kosten die finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde übersteigen, wäre eine Einsparung dadurch möglich, dass die Halle nicht mehr als Mehrzweckhalle, sondern als reine Sporthalle saniert und genutzt wird. Hierdurch könnten beim Brandschutz und der Lüftung erhebliche Kosten eingespart werden, da es dann keine Versammlungsstätte mehr wäre. Entsprechende Veranstaltungen – üblicherweise sind dies fünf pro Jahr – müssten dann im deutlich kleineren Rosen-Saal durchgeführt werden. Bis auf weiteres möchte der Gemeinderat aber die Sanierung als Mehrzweckhalle weiterverfolgen, im Frühjahr 2024 soll die entsprechende Kostenermittlung vorliegen.

Kategorien: Gemeinde